Vom Nutztier zum Edelross

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Noch vor 100 Jahren wurde das Pferd als reines Nutztier gehalten. Während der Woche verrichteten die Pferde ihren Dienst auf dem Feld, zum Beispiel beim Pflügen und sonntags zogen sie die Kutsche zur Kirche.


Doch mit der zunehmenden Verbreitung von Autos und Traktoren trat die Bedeutung des Pferdes in dieser Richtung immer mehr in den Hintergrund. Gleichzeitig entwickelten sich aber, vor allem im ländlichen Raum, Wochenendwettkämpfe, bei denen meist die Söhne und Töchter der Bauern in Springen und Dressur gegeneinander antraten. Je mehr das Pferd für die Arbeit an Bedeutung verlor, desto mehr gewann das Interesse am Reiten als Sport. Die Züchter, die für ihre kräftigen Arbeitstiere keine Abnehmer mehr fanden, begannen damit, sich mit der Zucht umzuorientieren. Für das Springen brauchte man immer schnellere und wendigere Pferde mit starker Hinterhand. In der Dressur waren dagegen vor allem Leichtfüßigkeit und Eleganz gefragt.


Moderne Sportpferde sind heute Millionen wert

Auf rund 10 Mio. Euro wird der Kaufpreis geschätzt, den Paul Schockemöhle für den schwarzen Wunderhengst Totilas bezahlt haben soll. Damit zählt Totilas zu den teuersten Pferden der Welt und ist ein wahrliches Edelross. Allein für den sportlichen Erfolg – und die spätere Vermarktung als Zuchthengst – sind solche Preise heute möglich. Ein Nutztier hätte wohl niemals solche Kaufpreise erzielt, wenngleich sein Wert für die Familie trotzdem unschätzbar hoch gewesen ist.

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