Reitart Springen

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Springen

 

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Thor Jorgen Udvang / Shutterstock.com
Springreiten ist das Überwinden von Hindernissen zu Pferde. Es erfordert vom Reiter viel Geschicklichkeit, Balance, Rhythmusgefühl und präzise Einwirkung der Reiterhilfen, um ein Pferd korrekt über Hindernisse zu reiten. Die Schwierigkeit beim Springreiten besteht darin, ein Pferd an den Sprung so heran zu reiten, dass das Pferd beim Absprung eine optimale Flugkurve entwickeln kann. Das Pferd darf also nicht zu nah am Hindernis abspringen, und auch nicht in zu großer Entfernung. Als Faustregel gilt, dass der Abstand vom Hindernis beim Absprung etwa der Höhe des Hindernisses entsprechen sollte. Das heißt bei einer Hindernishöhe von 1,20 Meter sollte das Pferd etwa 1,20 Meter vor dem Hindernis abspringen können. Es gibt feste Hindernishöhen für die bestimmten Klassen, dabei dürfen 20 Prozent der Sprünge in einem Parcours bis zu 10 Zentimeter erhöht werden. Auch werden bei der Linienführung des Parcours bei höheren Klassen zunehmende Anforderungen an die Rittigkeit des Pferdes und die taktische Übersicht des Reiters gestellt.

 

 

Ursprung des Springreitens

Das Springreiten ist heute die beliebteste und auch am meisten verbreitete Reitdisziplin.  Ihren Ursprung fand sie in Irland. Die Pferdehändler ließen ihre Pferde über Hindernisse springen, um die Qualität des Tieres zu zeigen. Die häufige Wiederholung dieses Springens führte schließlich zu Wettkämpfen zwischen den Händlern. Das erste Springturnier fand dann 1864 in Dublin statt. Es gab nur ein Hindernis, das aus einer Hecke und drei Stangen darüber bestand.
Nach und nach entwickelte sich das Springturnier immer weiter. Der Parcours wurde kleiner, die Anzahl der Hindernisse und Kombinationen dichter.

 

Aufbau eines Springturniers

Springturniere finden sowohl in geschlossenen Räumen, als auch im Freien statt. Der Boden besteht meist aus Gras, Sand oder Sägemehl. Wichtig ist, dass es nicht rutschig ist. Es gibt auch immer einen Abreiteplatz, auf dem die Bewerber ihr Pferd warmreiten und ein paar Probe-sprünge machen können. Die Anzahl der Sprünge auf dem Parcours liegt zwisch-en zehn und fünfzehn. Die Reihenfolge kann belie-big sein und wird von dem Parcourschef festgelegt.

 

Ablauf eines Springturniers

Reiter und Pferd müssen den Parcours in einer festgelegten Reihenfolge überwinden. Vor dem Wettkampf wird eine Skizze des Parcours ausgehangen, damit sich jeder die Reihenfolge der Sprünge einprägen kann. Bevor das Turnier anfängt, werden die Pferde abgeritten. Für einen reibungslosen Ablauf sollte man sich rechtzeitig anmelden, damit man noch genügend Zeit hat, sich um den Parcours und das Pferd zu kümmern. Wird ein Fehler durch den reiter oder das Pferd begangen, so bekommt man Strafpunkte. Gewinner ist, wer die wenigsten Strafpunkte und die kürzeste Zeit hat.

 

 

Tabelle der Fehlerpunkte beim Springreiten

Fehler Strafpunkte
Erster Ungehorsam 3
Zweiter Ungehorsam 6
Dritter Ungehorsam Ausschluss
Sturz des Pferdes/Reiters 8
Zweiter Sturz Ausschluss
Hindernisfehler 4
Überschreiten der erlaubten Zeit (pro angefangene Sekunde) 1/4
Überschreiten der Höchstzeit Ausschluss

 

 

Hindernisse

Beim Springreiten unterscheidet man zwischen Steilsprüngen, Hochweitsprüngen und Geländehindernissen. Bei Steilsprüngen sind alle Teile des Hindernisses waagerecht übereinander aufgebaut. Vom Pferd wird hier ein Hochsprung erwartet. Die Hochweitsprünge bestehen aus Teilen, die auf mehreren Ebenen waagerecht aufgebaut sind, sodass dem Pferd sowohl ein Hoch- wie auch ein Weitsprung abverlangt wird. Geländehindernisse sind zum Beispiel Wassergräben oder Wälle.

 

Springklassen

Es gibt beim Springreiten verschiedene Klassen. Diese unterscheiden sich in Höhe und Schwierigkeit der Sprünge.

 

 

Klasse Sprunghöhe Sprungweite
E 80 bis 100 cm bis 100 cm
A 100 bis 110 cm 110 bis 140 cm
L 110 bis 120 cm 120 bis 150 cm
M/B 120 bis 130 cm 130 bis 160 cm
M/A 130 bis 140 cm 140 bis 180 cm
S* 140 bis 150 cm 150 bis 200 cm
S** 145 bis 155 cm 150 bis 200 cm
S*** 150 bis 160 cm 150 bis 200 cm

 

 

Arten von Springprüfungen

Es gibt verschiedene Arten von Springprüfungen. Unterschieden wird zwischen Zeitspringen, Stilspringen und dem Mächtigkeitsspringen. Beim Zeitspringen werden sowohl die Geschwin-digkeit als auch die Fehler gewertet. Sieger ist, wer die wenigs-ten Fehler hat. Herrscht Punktegleichheit, so entscheidet entweder die bessere Zeit oder ein Stechen. Hierbei werden die Sprünge erhöht und ver-breitert. Das Zeitspringen ist die häufigste Art des Springreitens. Beim Stilspringen geht es nicht um Fehler oder Geschwindigkeit, sondern auf Sitz des Reiters, die Wegführung und die Harmonie zwischen dem Reiter und dem Pferd. Besonders wird dabei auf einen korrekten Sitz, die Einwirkung des Reiters auf sein Pferd, einen guten Rhythmus und auf eine harmonische Linienführung. Beim Mächtigkeitsspringen gibt es nur wenige, dafür aber schwere Hindernisse. Hinderniskombinationen und Wassergräben sind hier verboten.

 

 

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